Der Kopf um Freiheit und Gerechtigkeit

Eine Reflexion über die armenische Geschichte und den Weg von Arzach

20.02.1988 / 20.02.2024

ARM / DE

Nelson Mandela, Mahatma Gandhi, Martin Luther King, Harriet Tubman, Simon Bolivar, Che Guevara – nur einige Namen von Menschen, die jedem bekannt sind. Menschen, die sich für Freiheit und Gerechtigkeit eingesetzt haben. Menschen, für die diese Werte viel mehr bedeuteten als das eigene Leben.
Aram Manukian (1879-1919), Antranig Ozanian (1865-1927), Garegin Nzhdeh, (1886-1955), Monte Melkonian (1957-1993), Leonid Azgaldjan (1942-1992), Vasgen Sargsyan (1959-1997) – nur einige Namen von Armeniern, die zumindest den Armeniern bekannt sind. Menschen, die sich für Freiheit und Gerechtigkeit eingesetzt haben. Menschen, für die diese Werte viel mehr bedeuteten als das eigene Leben.
Was ist aber Freiheit?
Freiheit ist ein vielschichtiger Begriff, der auf verschiedene Weisen betrachtet wird.
Zunächst geht es um die Frage, ob Menschen frei sind oder von unkontrollierbaren Zwängen bestimmt werden. Die Willensfreiheit besagt, dass der Mensch die wesentliche Ursache seiner Entscheidungen ist, was jedoch wissenschaftlich schwer zu beweisen ist und oft im Widerspruch zum Determinismus der Naturgesetze steht.
Zweitens wird Freiheit als moralischer Begriff betrachtet. Nach Kant ist Freiheit notwendig, damit Moral existieren kann. Ein freies Wesen kann zwischen Gut und Böse wählen und somit moralische Verantwortung übernehmen. Freiheit und Autonomie werden in diesem Zusammenhang als gleichbedeutend angesehen.
Schließlich ist Freiheit auch ein politischer Begriff. In einem liberalen Staat gibt es wenige Zwänge für das Individuum. Menschen, die die Gesetze als zu einschränkend empfinden, können den Staat infrage stellen und als illegitim betrachten. Diese Haltung wird als libertär oder anarchistisch bezeichnet. Insgesamt umfasst Freiheit also metaphysische, moralische und politische Aspekte.
Warum setzen sich Menschen für ihre eigene Freiheit und für die Freiheit bestimmter Gruppen oder gar Nationen ein?
Klar, es können verschiedenen Gründen sein, die durch psychologische, soziale und politische Faktoren beeinflusst werden. Doch wir wissen, dass die Suche nach Freiheit tief in der menschlichen Natur verankert ist. Für mich, als glaubenden Christen, ist sie eine Gabe Gottes, ja sogar Abbild des Göttlichen in uns. Der Wunsch nach Selbstbestimmung, Autonomie und Kontrolle über das eigene Leben sind grundlegende (psychologische) Bedürfnisse des Menschen. Wenn dem Menschen die Freiheit beraubt wird, wird ihm gewissermaßen der Sinn des Lebens, der Existenz, beraubt.
Die Beraubung bzw. das Entziehen der Freiheit wird als Ungerechtigkeit und Unterdrückung empfunden, was eine starke emotionale Reaktion hervorruft, die individuelles und kollektives Handeln zur Folge hat. Menschen, die das gleiche Schicksal erleiden, aber auch empathische und solidarische Menschen identifizieren sich mit anderen und setzen sich zusammen dafür ein, ihre Freiheit zu verteidigen.
Die Vorstellung von Gleichheit und sozialer Gerechtigkeit ist auch ein wichtiger Faktor, der Menschen motiviert, für die Freiheit von benachteiligten Gruppen oder Nationen einzutreten. Das Bewusstsein für Ungleichheit und das Streben nach Fairness können zu kollektiven Bemühungen für Freiheit führen.
Natürlich kann ich hier nicht alles und nicht ausführlich analysieren und schildern, warum sich Menschen für die Freiheit kämpfen. Doch im Großen und Ganzen sind es immer die Erfahrungen mit Unterdrückung, Tyrannei und/oder kollektiven Leiden.
Der Kampf für Freiheit und Gerechtigkeit
Mein Volk, das armenische Volk, einer der ersten christlichen Völker der Welt, ein Volk mit eigener Schrift und einer jahrtausende alten Kultur hatte diese Erfahrungen leider erleiden müssen. Sowohl in der Vergangenheit als auch in der Gegenwart. Und es waren nicht nur die historischen Ereignisse, die kollektive Erinnerungen und den Wunsch nach Veränderung prägten. Es waren ganz konkrete Missstände, reale Unterdrückung und reale gefahr der eigenen Existenz Gründe, warum die Armenier in Berg Karabach sich vereint und am 20. Februar 1988 kollektiv entschieden haben eine unabhängige Republik zu werden.
Massaker in Baku und Sumgait, ständige Erniedrigungen und Drohungen, zum Himmel schreiende Ungerechtigkeit. Dass dies keine Illusion war, sondern eine Tatsache, haben wir vor einigen Jahren gesehen. Das sehen wir auch aktuell. Für die Aserbaidschaner genauso wie für Türken (ich meine hier ganz bewusst die Regime und die Massen, die diesen Regimen folgen) ist das Leben der Armenier nichts Wert. Die Menschen von Arzach (Berg Karabach), die Ureinwohner dieser Gegend, sind nichts wert, vielmehr geht es der Regierung der Aserbaidschan um Territorien, um Macht, um Einfluss, auf jeden Fall nicht um Menschen, nicht ein Mal um eigene Menschen.
Die letzten 30 Jahre einer relativen Unabhängigkeit und die Illusion, dass alle Fragen bestens gelöst sind, führte uns leider dazu, dass wir in unserem Einsatz für Freiheit und Gerechtigkeit nachgelassen haben. Korruption, Missstände und Ungerechtigkeit breiteten sich bedauerlicherweise so weit aus, dass die Menschen vergessen haben, wofür sie vor nur drei Jahrzehnten gekämpft haben. Der Kampf für die Freiheit hat nachgelassen. Die dunklen Wolken der Unterdrückung, der Ungerechtigkeit und der Vertreibung versammelten erneut über unser Volk. Wir haben das, was wir haben. Selbstverschuldet? Teilweise schon. Teilweise aber auch deshalb, weil wir zu blauäugig vertraut haben und gedacht haben, dass im 21. Jahrhundert, wo auf dem Papier Menschenrechte und Gerechtigkeit großgeschrieben werden, ein Völkermord wie 1915 nicht möglich sei. Wir haben dabei vergessen, dass der Völkermord immer noch geleugnet wird und keiner zur Verantwortung gezogen wurde. So wurden wir Zeugen, wie vor Augen der Weltöffentlichkeit, innerhalb von nur drei Tagen die armenischen Christen aus Arzach (Berg-Karabach) vertrieben wurden.
1915 hatten wir noch keinen Staat, es gab die internationalen Gerichte und solche Organisationen wie UNO nicht. Heute sehen wir, dass auch diese Organisationen eigentlich versagen, wenn es tatsächlich ernst wird. Der stärkere hat immer recht.

So bleibt uns nicht mehr übrig, als wieder Kräfte zu sammeln und unseren Kampf, unseren Einsatz für Freiheit und Gerechtigkeit weiterzuführen. Als Christ glaube ich, dass die letzte Antwort bei Gott liegt und ich bin sicher, dass jeder, zumindest vor Ihm, für sein Tun oder Lassen Verantwortung übernehmen wird. Als Christ glaube ich aber auch, dass wir hier, auf Erden, gewissen Pflichten haben. Dazu gehört auch der ständige Kampf für Freiheit und Gerechtigkeit.

Pfr. Dr. Diradur Sardaryan

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Հայտնի անուններ, ինչպիսիք են Նելսոն Մանդելան, Մահաթմա Գանդին և Մարտին Լյութեր Քինգը, ամբողջ աշխարհում հայտնի են ազատության և արդարության համար իրենց մղած պայքարով: Նույն այդ արժեքների համար պայքարել են նաև այնպիսի հայեր, ինչպիսիք են Արամ Մանուկյանը, Անտրանիկ Օզանյանը, Մոնթե Մելքոնյանը, Լեւնիդ Ազգալդյանյ, Վազգեն Սարգսյանյ եւ այլոք:
Ազատությունը բարդ հասկացություն է, որը ներառում է մետաֆիզիկական, բարոյական և քաղաքական ասպեկտներ: Ազատության որոնումը խորապես արմատավորված է մարդկային էության մեջ, և այդ ազատությունից զրկելը ընկալվում է որպես անարդարություն։
Ազատության պայքարի նվիրվածության վրա ազդում են հոգեբանական, սոցիալական և քաղաքական գործոններ: Համերաշխությունը, կարեկցանքը և սոցիալական արդարության ձգտումը դրդում են մարդկանց պայքարել հանուն սեփական եւ ազգային ազատության:
Ճնշումներով և տառապանքներով նշանավորված հայոց պատմությունը, բայց նաև Արցախի մեր հայրենակիցների տառապանքն ու անազատության լուծը համախմբեց Արցախի ժողովրդին՝ 1988 թվականի փետրվարի 20-ին հռչակելու իր անկախությունը: Ընթացիկ իրադարձությունները, պատերազմն ու Արցախի հայաթափումը, ցույց են տալիս, որ ազատութունը փխրուն մի բան է, որ ազատության համար պայքարը պետք է շարունակական լինի:
Վերջին տարիներին, սակայն, ազատության հանդեպ մեր հավատարմությունը թուլացել էր՝ ուղեկցվել կոռուպցիայով և անարդարություններով: Թե ուր բերեց մեզ այդ ամենը՝ տեսանք:
Մենք այլ ելք չունենք, քան կրկին հավաքել մեր ուժերը և շարունակել մեր պայքարն ազատությանն ու արդարության համար: Որպես քրիստոնյա՝ ես հավատում եմ, որ վերջնական պատասխանը Աստծունն է, և վստահ եմ, որ յուրաքանչյուր ոք պատասխանատվություն կկրի իր արարքների կամ անգործության համար, գոնե Նրա առջև։ Որպես քրիստոնյա՝ ես նաև հավատում եմ, որ մենք պարտականություններ ունենք այստեղ՝ երկրի վրա: Սա ներառում է նաև մշտական ​​պայքար հանուն ազատության և արդարության։