Hiob, der Mann der beispielhaften Leidensgeschichte, stellte Gott einst Fragen nach dem Grund seines Leidens (Hiob 38,1). Gottes Antwort jedoch kam nicht in erklärenden Worten, sondern in einem überwältigenden Schauspiel der Schöpfungskraft: den Sternen, die seit Anbeginn leuchten, den Tieren, die mit wilder Schönheit die Erde bevölkern, dem Meer, das in seiner unermesslichen Kraft tobt (Hiob 38ff.).

Diese Offenbarung durch die Werke der Schöpfung ist nicht weniger bedeutsam als jedes gesprochene Wort. Sie lässt uns erahnen, mit welcher Weisheit und Liebe Gott die Welt erschaffen hat. Hiob erkannte schlussendlich: Wir brauchen nicht alle Antworten zu verstehen. Es genügt zu wissen, dass Gott der Schöpfer und Lenker aller Dinge ist, dessen Liebe uns selbst in den dunkelsten Nächten umfängt, so wie er die Sterne am Himmel führt.

Lassen wir uns also vom Staunen vor der Schöpfung und dem Vertrauen auf Gottes Liebe inspirieren. In diesen beiden finden wir Kraft und Frieden, selbst auf den stürmischen Zeiten unseres Lebens. Amen.

Lesung für heute: Hiob 38.2-39.35