Der Palmsonntag

Was geschah an diesem Tag?

Wie die Evangelisten Matthäus, Lukas und Johannes berichten, ging Jesus mit seinen Jüngern zum jüdischen Paschafest nach Jerusalem. Als sie zum Ölberg kamen, bat Jesus zwei der Jünger, vorauszugehen und nach einer Eselin und ihrem Fohlen zu suchen und diese zu ihm zu bringen.

Die Jünger erfüllten diesen Auftrag und breiteten ihre Kleider auf dem Rücken des Fohlens aus. Jesus nahm Platz und ritt nach Jerusalem.

Auf dem Weg dorthin versammelte sich eine immer größer werdende Menschenmenge, um Jesus zu empfangen. Einige Menschen breiteten ihre Kleider vor ihm aus, andere schnitten Zweige von den Palmen ab und streuten sie auf den Weg. Sie jubelten ihm zu:

Hosanna dem Sohn Davids! Gesegnet sei er, der kommt im Namen des Herrn. Hosanna in der Höhe!

(Mt 21,9 EU)

Doch Jesus weiß bereits, dass er verraten wird und sterben muss. Ebenso sagt er voraus, dass er nach drei Tagen von den Toten auferstehen werde.

In Jerusalem geht Jesus in den Tempel, heilt Menschen und verkündet seine Lehre. Schonungslos kritisiert er die damals führenden religiösen Gruppen, etwa die Pharisäer. Er wirft ihnen Machtanhäufung und Gottvergessenheit vor. Seine Lehre ist unbequem und deutlich, aber viele sind von ihm begeistert. Die Pharisäer jedoch beschließen, dass er sterben muss.

Gottesdienst und Tradition

Der Palmsonntag beginnt in der Armenischen Kirche am Vorabend mit einer Festandacht. Während der Frühmesse werden mit einer speziellen Prozession (arm. Andastan) Oliven-, Palm- bzw. Weidenzweige gesegnet und an die Gemeinde verteilt. Die Anwesenden bringen die Zweige nach Hause und bewahren sie zu Hause auf, bis zum nächsten Palmsonntag.

Es ist in Armenien in den letzten Jahren zu einem schönen Brauch geworden, mit wilden Feldblumen Kränze zu winden, welche die Kinder bzw. Jugendlichen auf ihren Häuptern tragen.

Der Palmsonntag wurde auf Anordnung Seiner Heiligkeit Garegin II., Katholikos Aller Armenier, zum Tag der Segnung der Kinder erklärt.