Diakon Simon Halkasian wurde am 2. Mai 1950 in Istanbul als Iskender Halkachoglu geboren. Er war das erste Kind seiner Eltern Nazli und Nazar, die aus Boyabat/Sinop nach Istanbul kamen. Sein Interesse und seine Beziehung zur Armenischen Apostolischen Kirche wurden sehr früh, bereits in seiner Schulzeit in Khorenyan Varjaran und später in Kentronakan Varjaran geprägt. Er ist bis heute besonders seinen Lehrern dankbar, die ihn ermunterten Sonntags in die Kirche zu gehen.
Nach der Schule versuchte er sich als junger, ehrgeiziger Armenier aus einer einfachen Arbeiterfamilie, wirklich durchs Leben zu kämpfen. Sport war ihm dabei schon immer besonders wichtig. Er meldete sich bei einem Boxclub an und stand bereits mit 15 Jahren im Ring. Aber Fußball macht ihm genauso viel Spaß. Er verbrachte Zeit als Torhüter für Armenier in Gedikpaşa und Griechen in Beyoğlu.
Während der Wehrpflicht gelang es dem Diakon Simon in seiner Einheit den Posten des Zugführers zu erlangen, was als Armenier in der Türkei nicht so einfach war. Aber seine Führungsqualitäten standen nun mal im Vordergrund, genauso wie seine Leistungen bei einem Pentathlon Wettbewerb des Militärs, bei dem er einen Pokal gewann.
Nach dem Wehrdienst eröffnet er mit 2 Partnern eine Strandbar in Kumburgaz. Als er mittlerweile 27 Jahre alt war, wurde ihm von einem guten Freund seine zukünftige Lebensgefährtin Lusin, die damals schon in Deutschland lebte, vorgestellt. Er erkannte in ihr seine bessere Hälfte und folgte seinem Herz. 1978 wanderte er nach Deutschland aus und heiratete seine Lusin. Hier kamen seine zwei Söhne Manuel und Tavit zur Welt.
Als Schichtarbeiter einer kehler Fabrik arbeitete Diakon Simon in Deutschland bis zu seinem Rentenalter. Seine sportliche Aktivitäten verfolgte er auch in Deutschland weiter. Er spielte als Torwart und Verteidiger im FC Arev Kehl. Doch seine wichtigste Aufgabe war der Dienst für der Kirche, für die Gemeinde und für die Familie.
Als Geschäftsführer des ersten Vorstandes der Gemeinde, dann als Vorstand und als Diener der Kirche bemüht sich Diakon Simon stets um die gute Zusammenarbeit mit kirchlichen und nichtkirchlichen Institutionen, mit Landsleuten und Gemeindemitgliedern. Als Diener seiner Gemeinde ist er immer leidenschaftlich bemüht, sich um die Angelegenheiten und Bedürfnisse der Kirche und der Gemeindemitglieder zu kümmern.
1992 wurde Herrn Halkacian vom damaligen Bischof Mesrop Mutafyan (später Armenischer Patriarch von Konstantinoper) zum Subdiakon erhoben. 1995 weihte ihn der damalige Primas der Armenischen Kirche in Deutschland Erzbischof Karekin Bekdjian zum Diakon.
Die Aufgaben als Diakon erfühlt er mit besonderer Hingabe, in dem er stets auch die volle Unterstützung seiner Frau Lusin erfährt, die ihren Dienst u.a. auch als Chormitglied der Gemeinde leistet. Seit Diakon Simon in Rente ist, lädt er die Gemeinde jeden Sonntag zur Morgenandacht. Den Kindern der Gemeinde unterrichtet er Samstags Armenisch und Religion.
Am 4. September 2022 wurde während des Surb Patarags dem Diakon Simon Halkacian einer der höchsten Medaillen der Armenischen Kirche „Surb Nerses Shnorhalie“ vom Primas der Diözese der Armenischen Kirche in Deutschland S. E. Bischof Serovpe Isakhanyan überreicht. Die Medaille bekam er auf Empfehlung des Diözesanbischofs Isakhanyan von Seiner Heiligkeit Karekin II., Katholikos Aller Armenier für seinen langjähringen Dienst in der Armenisch Apostolischen Kirche.