21.02. | Gott macht Frieden möglich

Tägliche Andacht von Pfarrer Diradur

Welch eine inspirierende Vision begegnet uns in Micha 4, 1-7! Eine Welt des Friedens, in der alte Feindschaften beigelegt sind, in der Verschiedenheit nicht zum Krieg, sondern zur Versöhnung führt. Micha schenkt uns einen Blick in die Zukunft, ein Bild von einer Bewegung, die vom Berg Zion ausgeht.

Der Prophet berichtet von einem Zion, das über alle Berge ragt, eine Erhebung der Herrschaft Gottes über alles. Dieser Berg ruft alle Völker an, und sie machen sich auf den Weg. Die Vision beginnt mit Gottes Wort und Weisung, die von Jerusalem ausgeht. Das hörende Herz der Völker wird geleitet von der Liebe zu Gott und dem Nächsten.

Was für eine kraftvolle Vorstellung! Die Völker schmieden ihre Kriegswaffen um in Friedensgeräte. Schwerter werden zu Pflugscharen, Spieße zu Winzermessern. Eine Transformation von Konflikt zu Koexistenz, von Zerstörung zu gemeinsamem Aufbau.

Dieses Bild mag zunächst utopisch erscheinen, aber es ruft uns zur Hoffnung auf. Eine Hoffnung, die in die Realität unserer Gegenwart leuchtet. Wir können die Vision von Micha als Ansporn nehmen, unsere Waffen der Feindseligkeit und Intoleranz umzuschmieden in Werkzeuge des Friedens. Können wir das?

In unserer Welt, in unserer armenischen Realität genauso wie in unserem persönlichen Leben, gibt es viele Dunkelheiten und Herausforderungen. Kriege und Vertreibungen, Terrorismus, Ängste vor Fremden, all dies könnte uns verzweifeln lassen. Doch Micha erinnert uns daran, dass das Dunkel nicht das letzte Wort hat.

Wir können an dieser Bewegung teilhaben, indem wir uns von Gottes Wort und Weisung leiten lassen. Deshalb lasst uns unsere Herzen öffnen für die Vision einer Welt, in der Schwerter zu Pflugscharen werden, in der die Ressourcen für das Wohl aller genutzt werden und möge Gottes Frieden, der höher ist als alle Vernunft, unsere Herzen bewahren und uns zu Friedensstiftern in unserer Welt machen. Amen.